Förderung von "Dual Career" bei OPTIMAS

Dr. Jingyi Mao (links) and Dr. Xuefeng Zhang vor einer Apparatur zur 2D-Photoemission

“Dual Career” ist ein wichtiger Aspekt bei OPTIMAS zur Gewinnung neuer MitarbeiterInnen

Ausgestattet mit Doktortiteln der renommierten Chinesischen Akademie der Wissenschaften haben sich die Postdoktoranden Jingyi Mao (zuvor Institut für Physik, Peking) und Xuefeng Zhang (zuvor Institut für Theoretische Physik, Peking) kürzlich dazu entschlossen, ihre wissenschaftlichen Laufbahnen am Fachbereich Physik der TU Kaiserslautern weiter zu verfolgen. Xuefeng Zhang ist jetzt Postdoktorand in der Gruppe von Professor Sebastian Eggert und befasst sich mit der Theorie von korrelierten ultrakalten Atomen. Honoriert mit einem persönlichen Stipendium der Carl-Zeiss-Stiftung forscht Jingyi Mao nun an neuen Methoden für ultraschnelle Magnetisierungsdynamik komplexer magnetischer Materialien in der Arbeitsgruppe von Professor Martin Aeschlimann.

“Nachdem er zuvor als Doktorand im Rahmen eines Forschungsaufenthalts in meiner Arbeitsgruppe gewesen ist bin ich nun sehr froh darüber, dass Xuefeng Zhang sich entschieden hat meiner Arbeitsgruppe als Postdoktorand beizutreten“, so Professor Sebastian Eggert. "Seine Entscheidung wurde stark durch das Angebot von meinem Kollegen Martin Aeschlimann unterstützt, der Xuefeng Zhangs Ehefrau Jingyi Mao anbot, später seiner Arbeitsgruppe in der experimentellen Physik beizutreten. Beide sind hervorragende junge Wissenschaftler, so dass alle Beteiligten stark von diesen Bemühungen um eine Dual Career-Lösung für das Paar profitieren", ergänzt Professor Eggert.

Da ihre jetzigen Betreuer beide führende Experten auf ihrem Gebiet sind, Sebastian Eggert in der Theorie der Vielteilchensysteme und Martin Aeschlimann in ultraschneller Oberflächenphysik, haben Xuefeng Zhang und Jingyi Mao ihre Stellenangebote gerne angenommen. Allerdings bedeutete der Umzug von Peking in die wesentlich ruhigere Stadt Kaiserslautern eine große Veränderung im Lebensstil, an den sie sich gut angepasst haben. In ihren Augen hat ihre Entscheidung lediglich zwei Nachteile, das Fehlen von Familie und Freunden, und trotz der sehr guten Mensa der TU Kaiserslautern vermissen sie die Vielfalt und Qualität der chinesischen Küche.

Beide sind bereits sehr erfolgreich in ihrer Forschungsarbeit im Rahmen des OPTIMAS Forschungszentrums. So gelang es Xuefeng Zhang vor kurzem seine Studien in der renommierten Fachzeitschrift Physical Review Letters zu veröffentlichen: Xue-Feng Zhang, Qing Sun, Yu-Chuan Wen, Wu-Ming Liu, Sebastian Eggert, and An-Chun Ji, Rydberg Polaritons in a Cavity: A Superradiant Solid, Phys. Rev. Lett. 110, 090402 (2013).

Dieses gemeinsame Unterfangen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der Pekinger Capital Normal Universität und der TU Kaiserslautern resultierte in der ersten Beschreibung eines "superradianten Festkörpers" als neuartige Phase in der Hohlraum-Quantenelektrodynamik (QED) unter Anwendung von sowohl analytischen Methoden als auch der Quanten-Monte-Carlo-Simulation. In dieser Phase koppeln sich Photonen an Rydberg-Atome, was zu einem Phasen-kohärenten Quanten-"superradianten" Zustand führt, ähnlich einem Bose-Einstein-Kondensat. Das Überraschende ist, dass sich die Anregungen gleichzeitig in einer periodischen Struktur anordnen, analog zu einem Festkörper. Solch eine "superradiante Festkörper"-Phase ist recht unerwartet und ebenso exotisch wie ein Helium-Superfluid, das gleichzeitig ein Festkörper wäre.

Dr. Jingyi Mao (links) and Dr. Xuefeng Zhang vor einer Apparatur zur 2D-Photoemission