OPTIMAS Wissenschaftler präsentieren Spintronik-Technologie Plattform auf der Hannover Messe 2012

Foto Hannover Messe
Dr. Andrés Conca Parra (links, TU KL) und Ana Ruiz Calaforra (rechts, TU KL) informieren Besucher über die neue Spintronik-Technologie Plattform bei der Hannover Messe 2012

Am Gemeinschaftsstand des Landes Rheinland-Pfalz auf der Hannover Messe 2012 wurden neueste Entwicklungen zur Magnetosensorik in Rahmen der kürzlich entstandenen Spintronik-Technologie Plattform (SteP) präsentiert. Die Forschungsprojekte wurden von WissenschaftlerInnen der Arbeitsgruppe Magnetismus der TU Kaiserslautern (Leitung Prof. Dr. Hillebrands, Fachbereich Physik und Landesforschungszentrum OPTIMAS) und Materials for Optical, Magnetic and Energy Technologies der Universität Mainz (Leitung Prof. Dr. Claudia Felser, Institut für Anorganische und Analytische Chemie und Graduiertenschule der Exzellenz MAINZ) demonstriert.

Die Spintronik-Technologie Plattform (SteP) ist speziell für die Erforschung und Entwicklung von magnetischen Schichtsystemen, die sich z.B. für die Anwendung in Sensoren und Speichereinheiten eignen, ausgelegt. Die Arbeiten bestehen im Wesentlichen aus der Erforschung neuer Schichtstapel für die TMR- und GMR-Technologie (TMR = Tunnelmagnetowiderstand, engl. Tunneling Magnetoresistance; GMR = Riesenmagnetowiderstand, engl. Giant Magnetoresistance) mit besonderem Fokus auf der Integration und Nutzbarmachung von neuartigen Heusler-Materialien. Die Anwendungsbereiche dieser Technologie liegen in der Robotik (z.B. Winkelsensoren für Gelenke), Autoindustrie (Sensoren für die Servolenkung, für die Messung der Getriebedrehzahl, Öl- und Treibstoffstand u.a.) und im Maschinenbau (Positions- und Winkelsensoren, Drehgeschwindigkeit…). "Die Zahl der Anwendungsmöglichkeiten für magnetische Sensoren nimmt seit Jahren zu und die Tendenz spricht kurz- und mittelfristig für ein starkes Wachstum", teilte Dr. Andrés Conca Parra von der TU Kaiserslautern mit. "Ein Grund dafür liegt in den hohen Treibstoffkosten und in der damit verbundenen benötigten Verbrauchsreduktion. Maschinen und Autogetriebe müssen feiner arbeiten mittels intensiverer Kontrolle durch die Elektroniksteuerung und dies ist nur durch den Einsatz von Sensoren möglich".

Die Spintronik-Technologieplattform STeP ermöglicht eine neuartige Kombination aus industrienaher Forschungsinfrastruktur und anwendungs­orientiertem universitären Know-How auf dem Gebiet der Spintronik. Dies wird kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zugänglich gemacht. Dies stellt einen europaweit einmaligen Ansatz dar, da die für die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf diesem Gebiet notwendige Infrastruktur sehr kosten- und personalintensiv ist und für einzelne KMU in Hinblick auf einzelne Spezialanwendungen nicht finanzierbar wäre. Die Plattform besteht aus einer Industriesputteranlage und Reinraum­strukturierungs­linien nach industriellem Standard bei der Firma Sensitec (Mainz) mit der notwendigen technischen und personellen Infrastruktur. Das Konzept schließt die Lücke zwischen universitärer Forschung und industrieller Produktion auf dem Gebiet der Spintronik. Die Arbeiten werden im Rahmen eines EFRE Projektes finanziell unterstützt.

Kontakt und Informationen:
Dr. Andrés Conca Parra
Technische Universität Kaiserslautern
Tel.: 0631 205-3699
E-Mail: conca(at)physik.uni-kl.de
www.physik.uni-kl.de/hillebrands

Dr. Frederick Casper
Johannes Gutenberg Universität Mainz
Tel.: 06131 39-24403
E-Mail: casper(at)uni-mainz.de
www.superconductivity.de

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Dr. Andrés Conca Parra (links, TU KL) und Ana Ruiz Calaforra (rechts, TU KL) informieren Besucher über die neue Spintronik-Technologie Plattform bei der Hannover Messe 2012