Zwei neue Schwerpunktprogramme der DFG unter OPTIMAS-Beteiligung initiiert

Das besondere Kennzeichen von Schwerpunktprogrammen der DFG ist die überregionale Kooperation der teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Schwerpunktprogramme werden vom Senat der DFG eingerichtet, wenn die koordinierte Förderung für das betreffende Gebiet wissenschaftlichen Gewinn verspricht. Ein Schwerpunktprogramm wird in der Regel für die Dauer von sechs Jahren gefördert.

Das Konzept des Schwerpunktprogramms 1839 „Tailored Disorder - A science- and engineering-based approach to materials design for advanced photonic applications“ hat die grundlagenwissenschaftliche Untersuchung photonischer Eigenschaften von Materialien nach gezielter und kontrollierter Einbringung von Unordnung in Strukturen oder Zusammensetzungen zum Ziel. Jüngste Entwicklungen des Forschungsgebiets zeigen, dass die Brechung von Periodizitäten neuartige Materialien mit ungewöhnlichen und unvorhersehbaren optischen Eigenschaften ermöglicht.

Die Projekte des Programms sollen Designregeln für die künstliche Synthese und die Herstellung photonischer Strukturen mit maßgeschneiderter Unordnung für den sichtbaren und den nahen-Infrarotbereich des Lichts entwickeln:

  • Identifizierung und Charakterisierung biologischer Modellsysteme für photonische Nanostrukturen, deren Eigenschaften aus Unordnung resultieren;
  • Entwicklung theoretischer und numerischer Werkzeuge, um Strukturen mit maßgeschneiderter Unordnung zu modellieren;
  • Entwicklung neuer Strukturen deren Eigenschaften auf maßgeschneiderter Unordung beruhen.

Seitens OPTIMAS ist der experimentelle Physiker Prof. Dr. Georg von Freymann zentral bei der Konzeption des Programms eingebunden; kürzlich wurde die Bewilligungsphase für die Auswahl der Einzelprojekte abgeschlossen. Das Schwerpunktprogramm wird 2015 starten.

Das Konzept des Schwerpunktprogramms 1929 „Giant interactions in Rydberg Systems (GiRyd)“ hat eine disziplinenübergreifende Forschungsplattform für die Untersuchung und Anwendung der ungewöhnlichen Wechselwirkungseigenschaften von Quantensystemen in hochangeregten Rydbergzuständen zum Ziel. GiRyd wird sich zum einen mit grundlegenden Fragen zu Rydberg-Wechselwirkungen in einfachen Quantensystemen, mit Vielteilcheneffekten, mit Anwendungen in der nichtlinearer Quantenoptik oder mit hybriden Systemen an Oberflächen beschäftigen. Zum anderen wird GiRyd Anwendungen in verschiedenen Feldern der klassischen Technologie, der Quantentechnologie sowie der Metrologie bearbeiten.

GiRyd wird vier Forschungsrichtungen umfassen:

  • Rydberg Quantum Optics
  • Rydberg Aggregates
  • Rydberg Interfaces
  • Rydberg Many Body Physics

Seitens OPTIMAS ist der theoretische Physiker Prof. Dr. Michael Fleischhauer zentral bei der Konzeption des Programms eingebunden; er fungiert auch als stellvertretender Sprecher. Die Ausschreibung für die Einzelprojekte des Programms wird in Kürze gestartet; das Schwerpunktprogramm wird 2016 in die erste Förderphase gehen.

Weitere Informationen:

SPP1839:

http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/2014/info_wissenschaft_14_58/index.html

https://www.helmholtz-berlin.de/projects/tailored-disorder/index_de.html

SPP1929:

http://www.giryd.de/en/