2012 Lars-Onsager-Preisträger Ian Affleck zu Besuch an der TU Kaiserslautern
Am 26. April wird Professor Ian Affleck (Killam University Professor, Department of Physics and Astronomy,University of British Columbia, Canada), der diesjährige Empfänger des Lars-Onsager-Preises der American Physical Society (APS, Amerikanische Physikalische Gesellschaft) einen Vortrag im Physikalisch-Theoretischen Kolloquium der TU Kaiserslautern halten.
Ian Affleck erwarb 1975 seinen B.Sc. in Physik und Mathematik an der Trent University (Peterborough, Ontario) und seinen Doktortitel 1979 in Harvard (Arbeitsgruppe Sidney Coleman). Nach einem Postdoc als Mitglied der Harvard Society of Fellows hatte Affleck Professuren in Princeton und an der Boston University inne. An der University of British Columbia, an der er heute lehrt und forscht, wirkte er die meiste Zeit während der letzten 24 Jahre.
Seine Forscherkarriere begann er in der theoretischen Hochenergiephysik, wobei er insbesondere an Instantonen und zur Supersymmetrie arbeitete. Während eines Forschungsaufenthalts am CEN Saclay wechselte er 1984 zur Theorie der kondensierten Materie, während seine Kollegen in Princeton zu diesem Zeitpunkt zur Stringtheorie umschwenkten. Seitdem profitiert seine Forschung von der Anwendung von Methoden der Feldtheorie auf Probleme der Theorie der kondensierten Materie. Er hat zahlreiche bahnbrechende Beiträge zu einer großen Bandbreite von Aspekten der theoretischen Physik geleistet. Es ist ihm eine besondere Freude, mathematisch elegante Lösungen zu experimentell relevanten Problemen zu finden.
Besonders wichtige Beiträge hat Ian Affleck zum Quantenmagnetismus, der Theorie der Hochtemperatur-Supraleitung und dem Kondo Effekt geleistet. Seine frühen Arbeiten zur dynamischen Brechung von Supersymmetrien sowie der Affleck-Dine Mechanismus der Baryogenese hatten großen Einfluss auf die Teilchenphysik. In der mathematischen Physik hat er entscheidende Beiträge zu den Affleck-Kennedy-Lieb-Tasaki (AKLT) Grundzuständen von Antiferromagneten geleistet. Unter den wegweisenden Arbeiten zur Theorie der kondensierten Materie mit Methoden der Feldtheorie sind insbesondere Resultate zu Flussphasen und zur lokalen SU(2) Eichinvarianz in der Theorie stark korrelierter Fermionen hervorzuheben. Diese sind relevant für Hochtemperatur-Supraleiter und für die nicht-abelsche Bosonisierung eindimensionaler Vielteilchensysteme.
Ian Affleck ist ein Fellow der American Physical Society, des Canadian Institute for Advanced Research, der Royal Society of Canada und der Royal Society (London) und hat zahlreiche kanadische Auszeichnungen erworben, einschließlich des Stacey-Preises, der Herzberg-Medaille und des Rutherford-Preises.