Dissertationspreis der DPG für OPTIMAS-Alumnus Fabian Grusdt

Dr. Fabian Grusdt

Auf der kürzlich abgehaltenen Frühjahrstagung 2016 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) – Sektion Atome, Moleküle, Quantenoptik und Plasmen (SAMOP) in Hannover hat Dr. Fabian Grusdt (jetzt Harvard University) den Dissertationspreis 2016 zuerkannt bekommen. In einem Endausscheid auf der Basis wissenschaftlicher Vorträge konnte er sich gegen drei KonkurrentInnen durchsetzen. Der Preis weist ihn gewissermaßen als den deutschlandweit besten Doktoranden im Bereich der Sektion Atome, Moleküle, Quantenoptik und Plasmen der DPG aus, der zweitgrößten Sektion der DPG. Seine Dissertation, die er 2015 im Alter von nur 24 Jahren abschloss, hatte er in der Arbeitsgruppe von Michael Fleischhauer (Fachbereich Physik und Landesforschungszentrum OPTIMAS) angefertigt. Inzwischen ist der frischgebackene Preisträger Postdoc in Harvard, und das in einem sehr prestigeträchtigen Umfeld – er konnte dafür ein Stipendium der Moore Foundation erringen, das ihm einen 3-jährigen unabhängigen Forschungsaufenthalt ermöglicht. 

In seiner Dissertation „Topological phases and polaron physics in ultracold quantum gases“ hatte Fabian Grusdt zu zwei hochaktuellen Themengebieten der Vielteilchenphysik und Quantenoptik - Systemen mit topologischer Ordnung und der Physik der Bose Polaronen - ganz entscheidende Beiträge geliefert. So konnte er erstmals eine Verallgemeinerung des für topologische Systeme wichtigen bulk-boundary Korrespondenzprinzips für wechselwirkende Bosonen finden. Darüber hinaus hat er neue Detektionsmethoden für Z2 topologische Invarianten sowie erstmals für topologische Invarianten in wechselwirkenden Systemen entwickelt. Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Dissertation war eines der ältesten aber immer noch nicht vollständig verstandenen Probleme der kondensierten Materie: Bose Polaronen. Hier entwickelte Fabian Grusdt einen völlig neuen theoretischen Zugang basierend auf der Renormierungsgruppe welcher zu einer ersten semianalytischen Theorie von Fröhlich Polaronen im gesamten Bereich der Kopplungsstärken geführt hat. Seine all-coupling theory der Fröhlich Polaronen wird von der gesamten Community als wichtiges Ergebnis angesehen.

Dr. Fabian Grusdt