Exzellenz-Graduiertenschule vergibt Gastprofessur an zukünftigen OPTIMAS-Kooperationspartner
Die Exzellenz-Graduiertenschule Materials Science in Mainz (MAINZ) hat die Visiting Professorship 2015 an zwei europäische Wissenschaftler vergeben. Die Gastprofessuren erhielten Prof. Dr. Dieter Jaksch von der University of Oxford, England, und Thierry Valet aus Frankreich. Mit einer Gastprofessur werden auswärtige Wissenschaftler an die Standorte der Graduiertenschule in Mainz und Kaiserslautern eingeladen, um hier einen Teil ihrer Forschung durchzuführen und mit den Doktorandinnen und Doktoranden von MAINZ zu kooperieren. Physikerinnen und Physiker von OPTIMAS werden mit Dieter Jaksch im Zuge der Gastprofessur vielversprechende Zusammenarbeiten zu Theorie und Experiment auf dem Gebiet der Ultrakalten Quantengase ausbauen. Schwerpunkte werden dabei Rydberganregungen und Dotierungen in Quantengasen, sowie Nichtgleichgewichtssysteme bilden.
Prof. Dr. Dieter Jaksch zählt zu den renommiertesten theoretischen Physikern auf dem Gebiet der ultrakalten Quantengase und der Quantenoptik. Zu seinen Leistungen gehören nicht nur zahlreiche wissenschaftliche Errungenschaften, sondern er genießt auch ein großes Ansehen als Dozent. Seine wegweisende Publikation über kalte bosonische Atome in optischen Gittern von 1998 legte das theoretische Fundament für die bahnbrechenden Experimente, die in der Gruppe des Nobelpreisträgers Theodor Hänsch und MAINZ-Alumnus Immanuel Bloch zur Realisierung des Bose-Hubbard-Modells mit ultrakalten Quantengasen führten und darüber hinaus zur erstmaligen Beobachtung des Mott-Isolator-Übergangs in diesen Systemen. Diese einflussreiche Veröffentlichung von Jaksch, die bislang über 2.000 Mal zitiert wurde, begründete ein komplett neues Forschungsfeld: die Nutzung von ultrakalten Quantengasen in optischen Gittern als Modellsystem zur Untersuchung von Vielkörpersystemen. Dieter Jaksch hat an der Universität Innsbruck Physik studiert und promoviert. Er ist seit 2010 Professor für Physik an der University of Oxford und seit 2014 Head of Atomic & Laser Physics an dieser Universität. Jaksch gilt als hervorragender Lehrer und Dozent. Die Doktorandinnen und Doktoranden von MAINZ werden an beiden Standorten – in Mainz und in Kaiserslautern – von seinen Vorträgen über numerische Methoden und die Physik von Gittergasen im Allgemeinen profitieren.
Die Gastprofessur wird seit 2013 an bis zu zwei Preisträger jährlich vergeben. Die Preisträger sollen innerhalb von zwei Jahren insgesamt bis zu zwölf Monate bei MAINZ verbringen. Sie beteiligen sich durch Vorträge, Workshops oder andere Veranstaltungen an der Doktorandenausbildung der Graduiertenschule und setzen so wichtige neue Impulse in der Ausbildung und führen umgekehrt zur Vernetzung von MAINZ mit ihren Heimatuniversitäten.
Die Graduiertenschule MAINZ wurde in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im Jahr 2007 bewilligt und erhielt in der zweiten Runde 2012 eine Verlängerung für weitere fünf Jahre – ein großer Erfolg für die Materialwissenschaften und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Technischen Universität Kaiserslautern, sowie des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz. Exzellente Doktorandinnen und Doktoranden der Naturwissenschaften aus dem In- und Ausland erhalten durch die Graduiertenschule eine herausragende Ausbildung auf dem Gebiet der Materialwissenschaften. An der TU Kaiserslautern ist MAINZ mit dem Landesforschungszentrum OPTIMAS assoziiert.