Internationaler Technologie-Preis: Physiker der TU Kaiserslautern doppelt erfolgreich
Auf der weltweit wichtigsten Photonik-Messe „Photonics West“ in Kalifornien wurden kürzlich die renommierten Prism Awards verliehen. OPTIMAS Mitglieder aus dem Fachbereich Physik der TU Kaiserslautern waren gleich zweimal unter den neun Siegerteams: Die Professoren René Beigang und Georg von Freymann als Abteilungsleiter des Fraunhofer Instituts für Physikalische Messtechnik (IPM) und Georg von Freymann als technischer Leiter (und Mitgründer) der Fa. Nanoscribe aus Karlsruhe.
Vom Fraunhofer IPM wurde das zusammen mit dem Kasseler Systemanbieter Hübner GmbH & Co. KG entwickelte Terahertz-Analysegerät „T-Cognition“ ausgezeichnet, von der Fa. Nanoscribe der 3D Drucker „Photonic Professional GT“ als in der Kategorie „Advanced Manufacturing”. „Ich freue mich vor allem für die Entwickler-Teams der beiden Hightech-Geräte. Sie haben die wahre Arbeit gemacht.“ kommentiert Professor Georg von Freymann den großartigen Erfolg. Von Freymann leitet an der TU Kaiserslautern die Arbeitsgruppe „Optische Technologien und Photonik“. Im letzten Jahr hatte er zudem von Prof. Dr. René Beigang die Abteilungsleitung am Fraunhofer IPM übernommen. Das Fraunhofer IPM ist ebenfalls Mitglied im Landesforschungszentrum OPTIMAS. Der Vizepräsident für Forschung, Technologie und Innovation der TU Kaiserslautern, Professor Burkard Hillebrands, gratulierte beiden Preisträgern und kommentierte: „Wir sind sehr froh, dass wir Herrn von Freymann 2011 vom KIT in Karlsruhe an die TU Kaiserslautern holen konnten. In seiner Arbeit deckt er in idealer Weise die gesamte Bandbreite von der Grundlagenforschung bis zur technologischen Anwendung ab, und das auf höchstem internationalen Niveau.“ Auch der Dekan des Fachbereichs Physik, Professor Volker Schünemann, und der Sprecher des Landesforschungszentrums OPTIMAS, Professor Martin Aeschlimann, gratulierten beiden Preisträgern herzlich.
Der „Prism Award“ ist einer der bedeutendsten internationalen Wissenschaftspreise für neuartige Photonik-Anwendungen. Er wird seit 2008 von der internationalen Gesellschaft für Optik und Photonik SPIE verliehen. Der Preis zeichnet jährlich die innovativsten Produkte und Erfindungen des letzten Jahres im Bereich der Photonik aus, die mit bisherigen Konventionen brechen, Probleme lösen und dadurch helfen, die Lebensqualität zu verbessern. Jede der neun Kategorien in 2014 soll einen besonderen photonischen Beitrag aus einem technischen oder industriellen Bereich hervorheben. Die Award-Gewinner werden von einer internationalen Jury bestehend aus renommierten Wissenschaftlern, Akademikern, Kapitalgebern und Führungskräften aus der Wirtschaft ausgewählt.
Terahertz-Analysegerät „T-Cognition“
Das vom Fraunhofer IPM gemeinsam mit der Hübner GmbH & Co. KG entwickelte Terahertz-Spektrometer „T-Cognition“ ist ein automatisiertes System zur Erkennung verborgener Drogen oder Sprengstoffe in Briefen oder kleinen Päckchen. Innerhalb weniger Sekunden identifiziert „T-Cognition“ versteckte Substanzen anhand ihres charakteristischen spektroskopischen Fingerabdrucks. Der Sicherheitscheck erfolgt, ohne dass die Postsendung geöffnet werden muss – das Briefgeheimnis bleibt also gewahrt. Damit trägt „T-Cognition“ zur Sicherheit in Poststellen, Justizvollzugsanstalten, Zoll oder gefährdeten Einrichtungen wie beispielsweise Botschaften bei.
3D Drucker „Photonic Professional GT“
Das Anfang 2013 von Nanoscribe auf den Markt gebrachte Gerät arbeitet auf Basis der 3D Laserlithografie und überzeugte die Jury mit seiner exzellenten Performance hinsichtlich Auflösung und Präzision sowie durch die enorme Schreibgeschwindigkeit bei der Herstellung von Nano- und Mikrostrukturen. Als Vorreiter im Bereich von Submikro-Auflösungen transferiert der „Photonic Professional GT“ von Nanoscribe die Vorzüge des 3D Drucks auf die Mikrometerskala. Erstmals wurde dabei die Technik der Zwei-Photonen-Polymerisation zusammen mit der Galvotechnologie in einem kommerziell erhältlichen Produkt kombiniert. Sowohl in der additiven als auch in der subtraktiven Fertigung können hier eine große Bandbreite von polymeren Substraten und Materialien verwendet werden. Komplexe Strukturen mit Strukturdetails im Sub-Mikrometerbereich können auf einem Schreibfeld von 100 x 100 mm2 realisiert werden, mit Bauhöhen bis in den Millimeter-Bereich. Die Fertigung solcher Mikrobauteile findet in vielen Bereichen Anwendung wie z.B. in der Optik, Medizintechnik, Fluidik, Elektronik oder Mechanik.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Georg von Freymann (Telefon: +49 631 205 5225, E-mail: georg.freymann(at)physik.uni-kl.de)